Krisen sind die neue Normalität. Darum erwarten Stakeholder, dass Unternehmen darauf rasch und adäquat reagieren können – das umfasst auch die Kommunikation. Jörg Bosch von Gracher Kredit- und Kautionsmakler GmbH & Co. KG schreibt, worauf es dabei ankommt.
Die nächste Disruption oder Krise kann eine Pandemie, eine technische Innovation oder eine politische Entscheidung sein. Welches Unternehmen davon betroffen sein wird, ist dabei meist ungewiss. Doch Stakeholder – ob Mitarbeiter, Lieferanten oder Kunden – mögen keine Überraschungen, vor allem keine bösen. Das gilt genauso für Investoren, Banker und andere Finanzierungspartner. Darum erwarten sie, dass Unternehmen vorbereitet sind, um flexibel auf Unvorhergesehenes reagieren zu können. Und sie erwarten, darüber informiert zu werden, wie das Unternehmen vorbereitet ist, wie es reagiert, wie sehr es von einer Krise betroffen ist. Doch noch ist dies längst keine Selbstverständlichkeit im Mittelstand und sogar darüber hinaus.
Was Finanzierer konkret erwarten
Jeder Finanzierungspartner kann auch sehr spezielle Informationsanforderungen haben, doch fast alle haben eine grundsätzliche Anforderung an Finanzkommunikation: Sie soll relevant, glaubwürdig und schnell sein. Konkret bedeutet „relevant“, dass die aus Finanzierungssicht entscheidenden aktuellen oder sich abzeichnenden Herausforderungen und Krisen angesprochen werden. Wer heute als produzierendes Unternehmen nicht über Energiemanagement und Klimaschutzmaßnahmen kommuniziert, hat augenscheinlich eine offene Flanke. Wer wichtige Vorprodukte aus einer möglichen Krisenregion bezieht, sollte für den Fall einer Eskalation seine Handlungsalternativen aufzeigen.
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