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PRESSEINFORMATION – Trier, 12.11.2025

Kautionsversicherer halten Preise stabil

Prämien stagnieren in diesem Jahr // Zeichnungsbereitschaft steigt leicht // Aktuelle Marktbefragung „gracher-Barometer“ durch Deutschlands führenden Kautionsdienstleister gracher // Alfons-Maria Gracher: „Weiterhin sehr gute Zeichnungsquote.“

Trotz schwacher Konjunktur in vielen Branchen und steigenden Insolvenzzahlen bleiben Kautionsversicherer in Deutschland weiter preisstabil. Nach Angaben der 12 Versicherer, die für rund 80 Prozent des Gesamtmarkts in Deutschland stehen, ist die Zeichnungspolitik im Durchschnitt der Befragten sowohl im Neu- wie auch im Bestandsgeschäft weniger restriktiv als noch im Vorquartal. Damit erreicht die Zeichnungsbereitschaft den zweithöchsten Wert seit Beginn des gracher-Barometers im Herbst 2020. Nur im Herbst 2021 lag der Wert noch höher.

Alfons-Maria Gracher, Gründer und Geschäftsführer von Deutschlands führendem Kautionsdienstleister gracher, kommentiert: „Wir sehen trotz der wirtschaftlichen Schwäche in Deutschland eine sehr gute Zeichnungsquote bei den Kautionsversicherungen. Der Wettbewerbsdruck sorgt außerdem dafür, dass die Prämien stabil bleiben. Allerdings sollten die positiven Durchschnittswerte der Versicherer-Eigenangaben im Barometer nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Unterschiede in der Zeichnungspolitik sehr groß sein können. Mancher Versicherer übt sich in deutlicher Zurückhaltung – andere hingegen sind sehr offensiv.“

Preise beständig wie selten

Im Vergleich zum vorherigen gracher-Barometer zur Jahresmitte 2025 stabilisierten sich die Prämien im Durchschnitt weiter. Kein Versicherer gab an, dass die Prämien im Bestandsgeschäft erhöht worden seien. Im Neugeschäft berichteten vier Versicherer von Prämienanstiegen zwischen 5 und 15 Prozent. Ein Versicherer nannte allerdings auch gesunkene Prämien. Damit blieben die Neukundenpreise so stabil wie noch nie seit Herbst 2020. In der Vergangenheit hatte es allerdings im Bestandskundenbereich auch schon zweimal tendenzielle Prämiensenkungen gegeben. Mehr zur aktuellen Preisentwicklung wird gracher in Kürze mit Veröffentlichung des neusten gracher-Kautionspreisindex (gracher-KPI) berichten.

Diese Preisentwicklung ist umso bemerkenswerter, als sich die Einschätzung der führenden Versicherer zu Restrukturierungsfällen und ihr 12-Monats-Ausblick zur Bonität und Zeichnungspolitik gegenüber dem Vorquartal überhaupt nicht verändert haben. Alfons-Maria Gracher kennt die Gründe für die Preisentwicklung: „Die Versicherer wünschen sich angesichts der Aussicht auf weitere Bonitätsverschlechterungen höhere Prämien – aber diese bekommen sie im Markt nicht durchgesetzt. Der Konkurrenzdruck untereinander ist zu groß, darum stagnieren die Preise in diesem Jahr.“

Versicherer bleiben achtsam

Umso wichtiger ist es in dieser Lage für die Versicherer, Risiken genau zu prüfen. Die geopolitische Lage ist weiterhin instabil, der starke deutsche Export bleibt hinter den Erwartungen zurück und signifikante Binnenkonjunkturimpulse bleiben noch aus. So bleibt auch der Ausblick der Versicherer anhaltend trübe. Es gibt kaum einen Versicherer, der nicht der Aussage zustimmt: „In den nächsten 12 Monaten ist mit Bonitätsverschlechterungen zu rechnen.“

„Weil der Ausblick weiterhin skeptisch ist, dauert die Prüfung vor einer Zusage weiterhin länger als in den Vorjahren. Die Versicherer stellen sehr viele Fragen“, berichtet Gracher. Eine Schwierigkeit ist, dass sich die Insolvenzfälle längst nicht mehr auf wenige Branchen beschränken. Darum müssen sie in der Breite genau prüfen.

Gracher warnt darum davor, die aktuellen Herausforderungen für Unternehmen zu unterschätzen. „Wir sind von einer Wirtschaftserholung noch weit entfernt. Unternehmen, die sich in Sicherheit wiegen, können auch durch Sondereffekte – beispielsweise Unterbrechungen in der Lieferkette oder Insolvenzen im Kundenbereich – schnell in Liquiditätsnöte geraten. Im Krisenfall werden die Prämien bei Banken und Kautionsversicherungen aber schnell verdoppelt oder verdreifacht. Darum sollte die Finanzierung langfristig wetterfest sein.“ Kautionsversicherungen sind dabei längst nicht der einzige Finanzierungsbaustein, aber ein wichtiger. Gracher: „Leicht wird unterschätzt, dass viele Avalverträge nur ‚bis auf Weiteres‘ laufen. Das heißt, sie sind keine verbindliche Finanzierungszusage. Wenn man das merkt, kann es schon zu spät sein.“ gracher unterstützt Unternehmen dabei, die langfristige Finanzierung zu sichern und bietet neben Kautionsversicherungen auch Lösungen wie Kreditversicherungen und Factoring an.

Über das gracher-Barometer

Die Befragung zum „gracher-Barometer“ wird regelmäßig durchgeführt, um wichtige Entwicklungen im Markt für Kautionsversicherungen aufzuzeigen. Diesmal nahmen im Herbst insgesamt 12 führende Kautionsversicherer an der Befragung teil. Diese Kautionsversicherer stehen für rund 80 Prozent des gesamten Marktvolumens in Deutschland. Bitte beachten Sie auch den regelmäßig veröffentlichten gracher-Kautionspreisindex zur aktuellen Prämien- und Bonitätsentwicklung.

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