Preise bleiben stabil // Exklusive Marktübersicht durch Deutschlands führenden Kautionsdienstleister gracher // Alfons-Maria Gracher: „Real sind die Prämien sogar leicht gesunken, denn die Ratinganforderungen sind niedriger als im Vorquartal.“
Im 2. Quartal 2025 bleiben die Preise bemerkenswert stabil – damit sind Neuverträge für Kautionsversicherungen weiterhin deutlich günstiger als vor dem Jahreswechsel. Nach 1,01 Prozent in Q1/2025 beträgt der Durchschnittspreis nun 1,05 Prozent. Im 4. Quartal 2024 hatte dieser Wert noch bei 1,351 Prozent gelegen. Die aktuelle Durchschnittsprämie wurde auf Basis eingeflossen sind. Seit Herbst 2020 erhebt gracher, Deutschlands führender Kautionsdienstleister, zentrale Konditionen von Neuverträgen mit einem Volumen von 100.000 Euro bis 10 Millionen Euro.
Gründer und Geschäftsführer Alfons-Maria Gracher kommentiert: „Trotz der nominal kleinen Preiserhöhung sind real die Prämien leicht gesunken. Denn die Anforderungen an die Bonität sind im Durchschnitt von BBB- (1. Quartal) auf BB+ um einen Notch gesunken. Verglichen mit dem 4. Quartal 2024 – als das Ratingniveau ebenfalls bei BB+ lag –, liegen die Prämien jetzt 30 Basispunkte niedriger.“
Im Individualgeschäft, bei dem eine sorgfältigere Bonitätsprüfung als im Standardsegment stattfindet, haben sie die Prämien gegenüber dem Jahresauftaktquartal um einen Basispunkt verteuert – bei einem um einen Notch niedrigeren Rating. Im Standardgeschäft hingegen, das auf den Angaben von Wirtschaftsauskunfteien u.Ä. basiert, ist der Prämiensatz im Vergleich zum Vorquartal deutlich gesunken: von 1,57 Prozent auf 1,35 Prozent. Zugleich stieg das Durchschnittsrating von BB auf BB+. „Wir sehen in diesem Segment immer wieder Sprünge. Angesichts des relativ niedrigen Gesamtvolumens kann schon der veränderte Risikoappetit eines einzelnen Versicherers den Gesamtwert stärker beeinflussen“, erläutert Gracher.

Zeichnungsbereit und risikobewusst zugleich
„Die Stimmungsaufhellung in der deutschen Wirtschaft zeigt sich auch an den Konditionen für Kautionsversicherungen“, sagt Gracher. „Nach mehreren Jahren von steigenden Prämiensätzen könnte sich ein neues, etwas niedrigeres Preisniveau etablieren.“ Im Zuge u.a. der durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine ausgelösten Krisen waren die Prämien gestiegen.
Gracher macht eine weitere Beobachtung: „2020 hatten wir am Ende des 2. und des 3. Quartals trotz der akuten Pandemie keine Prämienerhöhung gesehen – es fehlten den Versicherern verbindliche Daten aus den Geschäftsberichten. Der Prämienschub setzte erst 2021 richtig ein. Heute passen die Versicherer ihre Konditionen schneller an. Obwohl das Geschäftsjahr 2024 ein Jahr mit hohen Insolvenzzahlen war, bieten die Kautionsversicherungen 2025 bereits bessere Konditionen. Sie wissen genau, welche Fragen sie stellen müssen und haben einen realistischen Blick auf die Risiken.“
Die Versicherer bleiben bei weiterhin sorgfältiger Prüfung zeichnungsbereit. Das belegen auch die Fallzahlen, die in den gracher-KPI im ersten Halbjahr eingegangen sind: Mit 162 Abschlüssen liegt das Jahr 2025 mehr als 20 Prozent über dem Vorjahr (134 Abschlüsse).
Finanzierung absichern
Alfons-Maria Gracher warnt Unternehmen aber davor, nun unvorsichtig bei der eigenen Finanzierung zu werden: „Durch Basel IV steigen die regulatorischen Anforderungen an die Banken zur Eigenkapitalunterlegung. Das wird dazu führen, dass sich Häuser von schwächeren Bonitäten im Kreditportfolio trennen, nicht zuletzt auch im Avalbereich.“ Versicherungen, die nicht nach Basel IV reguliert sind, könnten einen Teil davon auffangen. „Doch wir wissen, dass die allermeisten Unternehmen nur b.a.W.-Linien mit ihren Kautionsversicherern vereinbart haben. Das heißt, die Linien könnten schnell gekappt werden.“ Gracher empfiehlt daher den Abschluss von Club Deals auch im Avalbereich, an denen sowohl Banken wie auch Kautionsversicherungen teilnehmen können. Die Verträge könnten mit Laufzeiten von drei und mehr Jahren verbindliche Linien ermöglichen. „Da beim Club Deal die Covenant-Anforderungen für alle gleich sind und ein Austritt aus dem ‚Club‘ meist nur mit einer Zweidrittelmehrheit möglich ist, ist die Finanzierungssicherheit größer als bei individuellen b.a.W.-Avallinien.“
Gracher rät aber auch dazu, die Unternehmensfinanzierung im Gesamten zu betrachten. Durch ein Zusammenspiel aufeinander abgestimmter Finanzierungsbausteine ließe sich die Finanzierungsstruktur am besten optimieren. Als 360°-Finanzierungsspezialist bietet gracher Unternehmen alle relevanten Finanzierungslösungen an, beispielsweise Kreditversicherungen, Factoring, Debt Advisory und Mezzanine.
Zum gracher Kautionspreisindex:
Der KPI erfasst seit mehr als fünf Jahren die vierteljährliche Prämien- und Ratingentwicklung anhand von zahlreichen Neuverträgen über Kautionsversicherungen. Im 2. Quartal 2025 sind 79 Neuverträge in die Daten eingeflossen. Diese Daten liegen gracher – mit einem Marktanteil von mehr als 50 Prozent im gesamten Neugeschäft (2024) die klare Nummer 1 im Kautionsversicherungsmarkt – exklusiv vor. In den gracher KPI fließen bewusst nur Kreditzusagen von 100.000 bis 10 Mio. Euro ein, denn zu kleine oder einzelne große Kreditzusagen könnten das Gesamtergebnis zu sehr beeinflussen.