Preisindex für Kautionsversicherungen Q3/22: Stabil auf hohem Niveau

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Preisindex für Kautionsversicherungen Q3/22: Stabil auf hohem Niveau

Preisindex für Kautionsversicherungen Q3/22: Stabil auf hohem Niveau

PRESSEINFORMATION – Trier, 13.10.2022 Preise bleiben auf hohem Niveau // Aktuelle Marktübersicht durch Deutschlands führenden Kautionsmakler Gracher // Alfons-Maria Gracher: „Versicherer weiter zeichnungsbereit, aber vorsichtig“ Nach einem deutlichen Preisanstieg im Vorquartal stabilisieren sich im 3. Quartal 2022 die Konditionen auf diesem hohen Niveau. Eine weitere deutliche Preissteigerung ist trotz der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen ausgeblieben. Die […]

PRESSEINFORMATION – Trier, 13.10.2022

Preise bleiben auf hohem Niveau // Aktuelle Marktübersicht durch Deutschlands führenden Kautionsmakler Gracher // Alfons-Maria Gracher: „Versicherer weiter zeichnungsbereit, aber vorsichtig“

Nach einem deutlichen Preisanstieg im Vorquartal stabilisieren sich im 3. Quartal 2022 die Konditionen auf diesem hohen Niveau. Eine weitere deutliche Preissteigerung ist trotz der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen ausgeblieben. Die Bonitäten bleiben ebenfalls beinahe unverändert. „Die Kautionsversicherer haben sich auf die aktuelle Situation eingestellt und bleiben – bis auf wenige Ausnahmen – weiter zeichnungsbereit.“, sagt Gracher-Gründer und -Geschäftsführer Alfons-Maria Gracher. Das zeigt der exklusiv von Deutschlands führendem Kautionsmakler erhobene aktuelle Gracher-Kautionspreisindex (Gracher-KPI) im 3. Quartal 2022, in den insgesamt 47 Neuverträge mit einem Volumen unter je 10 Millionen Euro eingeflossen sind. Das sind beinahe doppelt so viele Neuverträge wie im von der Corona-Krise stark geprägten 3. Quartal 2020.

„Wir sehen auch keine Branchenausschlüsse“, beobachtet Gracher. „Die Versicherer schauen aber sehr genau hin. Und sie begrenzen ihre Exposures bei größeren Volumina.“ Das heißt, dass die Prozesse aufwendiger und komplexer werden. Die Zeit bis zum Vertragsabschluss mit dem Kautionsversicherer hat sich seit dem Jahresbeginn mehr als verdreifacht. Konsortien aus etwa fünf Versicherern haben bei großen Volumina die bisherigen, kleineren Konsortien aus zwei oder drei Versicherern weitgehend abgelöst. „Wer früher ein 25-Millionen-Aval gezeichnet hat, zieht heute meist schon bei 15 Millionen Euro die Grenze“, sagt Gracher. Ebenso beobachtet Gracher bei größeren Transaktionen jenseits von 10 Millionen Euro und insbesondere bei „Einzelstücken“ für einzelne Großaufträge teils sehr starke Preisaufschläge. Diese Transaktionen gehen aber nicht in die Berechnung des Gracher-KPI ein, da einzelne Abschlüsse das Gesamtbild verzerren könnten.

Liquidität wichtigste Absicherung gegen Insolvenz

Dabei sind Insolvenzen in zunehmender Zahl zu beobachten. Aktuell ist Gracher mit so vielen Großinsolvenzen von Unternehmen mit mehr als 100 Millionen Euro Umsatz befasst wie in den vorhergehenden fünf Jahren insgesamt. Die Insolvenzen ziehen sich quer durch alle Branchen. Auch das bislang sehr stabile Baugewerbe ist betroffen. Allerdings, erklärt Alfons-Maria Gracher, lägen die Ursachen für die aktuellen Ausfälle nicht allein in der derzeitigen Wirtschaftssituation: „Die Probleme hatten diese Unternehmen schon vorher.“ Doch anders als bei vielen Banken zu beobachten, halten sich bislang nur sehr wenige Kautionsversicherer abseits. Andere Versicherer nutzen, wie schon zuvor zu beobachten, die aktuelle Entwicklung für einen gezielten Ausbau ihres Geschäfts.

Ein Ausblick auf das kommende 4. Quartal ist schwierig. Vieles wird davon abhängen, wie sich die Energieversorgungslage entwickelt. Auch die Situation im Baugewerbe ist schwer vorherzusehen, nachdem die Nachfrage nach Baufinanzierungen eingebrochen ist. Die steigenden Zinsen könnten sich zudem auf die Versicherungsprämien auswirken und zu einem Preisanstieg führen. Andererseits sind in anderen Bereichen wie der Materialverfügbarkeit Verbesserungen zu beobachten, erholen sich teilweise die Preise wieder. Eine schnelle, deutliche Änderung der Gesamtlage ist allerdings nicht zu erwarten. In dieser unsicheren Situation rät Alfons-Maria Gracher: „Liquidität wird der entscheidende Faktor sein, wie gut Unternehmen durch diese Zeit kommen. Alle Unternehmensinsolvenzen, die wir bei uns beobachten, hatten Liquiditätsgründe. Unternehmen sollten nicht zögern, sich mit so viel Liquidität wie möglich zu versorgen.“

Zum Gracher-Kautionspreisindex: Der KPI erfasst die vierteljährliche Prämien- und Ratingentwicklung anhand von rund 50 Neuverträgen über Kautionsversicherungen. Im 3. Quartal 2022 sind 47 Neuverträge in die Daten eingeflossen. Diese Daten liegen Gracher, mit einem Marktanteil von inzwischen 70 Prozent (2021) im Neugeschäft unter Maklern die klare Nummer 1 im Kautionsversicherungsmarkt, exklusiv vor. Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2021 vermittelte Gracher reine Neuverträge mit einem Volumen von mehr als 2 Mrd. Euro. In den Gracher-KPI fließen bewusst nur Kreditzusagen bis 10 Mio. Euro ein, da einzelne große Kreditzusagen das Gesamtergebnis zu sehr beeinflussen könnten.