Vor gut zwei Jahren hat Gracher mit dem „Surety Manager“ eine digitale Plattform für das Aval-Management gestartet. Wie das Projekt läuft und wo uns Italien 40 Jahre voraus ist, sagt CEO Alfons-Maria Gracher.
Vor zweieinhalb Jahren startete der Kredit- und Kautionsmakler Gracher eine digitale Plattform zum Management von Avalfinanzierungen, den „Surety Manager“. Aktuell nutzen 60 Unternehmen die Plattform. Sie verwalten dort zwischen 20.000 und 30.000 Avale mit einem Gesamtvolumen von rund 2 Milliarden Euro, wie Alfons-Maria Gracher, Gründer und CEO von Gracher, gegenüber FINANCE-TV erklärte.
„Offen gestanden habe ich mir in den ersten beiden Jahren etwas mehr Dynamik erhofft“, gibt der Unternehmer zu. Aber nun erreicht das Projekt eine wichtige Roll-out-Phase. Gracher zufolge stehen gerade 50 weitere Unternehmen vor dem Aufschalten auf die Plattform, und gleichzeitig werden über den „Digital Vault Service“ (DVS), den viele Banken nutzen, auch Schnittstellen zu den Aval-Teams von immer mehr Banken geöffnet. Bis vor kurzem konzentrierte sich die Plattform noch fast ausschließlich auf Avalfinanzierungen zwischen Unternehmen und Versicherungen.
Gracher bemängelt aber auch den Rückstand bei der Digitalisierung des Avalgeschäfts, was gerade beim Andocken von neuen Nutzern an den „Surety Manager“ zu einer Menge „Paperwork“ führe. „Ämter in Italien zum Beispiel schließen schon seit 40 Jahren Avale im Zusammenhang mit ihren Bauaufträgen digital an. Wir sind hier in Deutschland jetzt am Aufforsten, aber der Blick nach Italien zeigt: Das ist ein langer Weg!“
Wie unterschiedlich die Avalgeber auf die Einführung des „Surety Managers“ reagiert haben, ob sie das Tool eher als Ergänzung oder als Konkurrenz betrachten und wie eigentlich das Geschäftsmodell hinter der Plattform aussieht, dessen Nutzung für die Kunden kostenlos ist – Alfons-Maria Grachers Antworten hier bei FINANCE-TV.
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